Drawing since early childhood, I went to the School of art and design Basel at the age of ten to find out: Were my drawings good enough to start a career in art?
I asked the first teacher in the corridors for some attention and showed her some works. After a few sheets, I got an unconditional yes. Unfortunately, I was too young to enter. The years went by, and in addition to pen and paper, the computer conquered my youthful mind.
It was only more than 30 years later and after 20 years of owning an IT company that I followed this inner voice. I discovered colour and graduated from the aforementioned school.
The childhood passion for drawing as well as a passion for structure and logic form the foundation of my current work today.

Bio

  • 2021-2023 - School of art and design Basel
  • 2001-2021 - IT company owner (Notebox AG)
  • 1980 - Born in Basel

Exhibitions

  • 2025 - Pixel Pointillism, Galerie Wertheimer, Oberwil
  • 2024 - Artyou 6/6, Artstübli, Basel
  • 2024 - Artist in residence, Galerie Brigitta Leupin, Basel
  • 2023 - Selected works, Parzelle403, Basel
  • 2023 - Pink, Villa Renata, Basel
    • Susanne Roth, Rut Himmelsbach, Jürg Stäuble, Alex Silber
  • 2022 - Bis morgen, Galerie Durchgang, Basel
    • VARLIN, Irene Zurkinden, Gregor Lanz
  • 2022 - ART:NOW, Oslo Studios, Basel
    • Moritz Herzog, Emmanuel Mazzeo
  • 2022 - ARTBOX.PROJECT VENEZIA 1.0, Biennale Venice (Display & online)
  • 2022 - ARTBOX.PROJECT World 2.0, Zurich Mainstation & artsy.net
  • 2021 - ARTBOX.PROJECT World 1.0, Zurich Mainstation & artsy.net
  • 2021 - Completely Happy, Oslo Studios, Basel
    • Beat Presser

Exhibition texts

Produktiver Widerspruch | Dr. Simon Baur [DE]

Was ist es? Ist es Fotografie und/oder Malerei? Diese Unsicherheit genügt – und schon befinden wir uns mittendrin in der Kunst von Rida Ayed. Er verwendet selbst gemachte Fotos. Bei den Porträts gibt es eine Urform, die mittels KI variiert wird. In einem weiteren Schritt werden die Fotos in einzelne Pixel zerlegt. Da Rida Ayed seit Jahren eine Affinität zu Rechenmaschinen pflegt und selbst Computerprogramme schreiben kann, verwendet er diese Fähigkeit auch in seinen Bildern, um seine Subjektivität aus dem Entstehungsprozess so weit als möglich herauszunehmen. Das eigens entwickelte Computerprogramm wirft über einen Beamer eine bestimmte Rasteranordnung auf den Bildträger und gibt Rida Ayed gleichzeitig die Helligkeit, Sättigung und Konsistenz der einzelnen Pixel vor, die er schliesslich mit Ölfarbe und Pinsel aufbringt. Das ist eine mühevolle und herausfordernde Prozedur, da sich jeder Farbpixel in ein vorgegebenes System einpassen und sich diesem unterordnen muss, damit schliesslich ein Abbild jener Fotografie auf der Leinwand entsteht, die Rida Ayed ausgewählt und zum Motiv seiner künstlerischen Intention gemacht hat. All diese Entwicklungsschritte setzen Abstraktionsprozesse in Bewegung, die eine subjektive Handschrift in den Hintergrund drängen. Kein Zweifel, Rida Ayed malt gerne Chiffren und Codes, dennoch wird er dadurch nicht zur «malenden Maschine», denn in den Werken stecken jede Menge Emotionen.

Jeder gemalte Pixel enthält einen eigenen Code, der für sich genommen autonom funktioniert, aber auch mit den um ihn herum liegenden und darüber hinaus mit sämtlichen Pixeln des Bildes interagieren muss. Rida Ayed würde solche Bilder gerne mittels eines Farbdruckers herstellen, allerdings auf die Gefahr hin, dass die Untiefen von Farbe und Licht, die durch die einzelnen Pigmente und ihr Zusammenspiel mit den benachbarten Flächen ausgelöst werden und seine Bilder kennzeichnen, nivelliert und vernichtet würden. Das wäre bedauerlich, sind sie es doch, die unsere Augen mit Bildinformationen füttern. Oder, um auf Paul Klees berühmtes Diktum anzuspielen: Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar. In Rida Ayeds Kunst wird eine neue Idee des Bildes postuliert, nämlich eines Bildes, das aus einem Motiv besteht, bei dem Handschrift und Gefühle zunächst so weit als möglich zurückgenommen werden, dann aber durch die spezifische Verwendung der Farben reaktiviert werden. Die Aussenkanten der einzelnen Pixel zeigen Unebenheiten, die Oberflächen differieren im Farbauftrag, teils kristallisieren die Pigmente oder sie unterscheiden sich in ihrer Sättigung. Und genau solche Nuancen liefern unseren Augen Informationen, mittels derer wir uns ein Bild machen. Dass dies mit den Intentionen Rida Ayeds nicht übereinstimmen muss, liegt auf der Hand. Was ist es nun, Fotografie und/oder Malerei? Es ist, was es ist – und das, was wir damit machen. In diesem produktiven Widerspruch liegt das Potenzial von Rida Ayeds Kunst.

Dr. Simon Baur

Januar 2025

Die Kunst, Pink zu denken | Dr. Nadja Borer [DE]

Der Basler Künstler Rida Ayed stellt in seinen seit 2019 entstandenen Arbeiten Verhältnisse von Illusion und ``Wirklichkeit’’, von Wahrnehmung und Erinnerung zur Disposition. In zahlreichen Werken werden uns allen vertraute Güter aus der Konsumwelt, die wir aus unseren Kindertagen kennen, zitiert und gleichsam hinterfragt. Rida Ayeds Stillleben bilden grösstenteils weder ``reale’’ Objekte ab, noch bedienen sie sich vorhandener Fotografien. Entweder unter Verwendung von freier Software (Linux, Python) oder mittels künstlerischer Interpretation des vorliegenden Objekts erschaffen, verfügen sie aber nicht über weniger herausragender Verführungsmacht als Bilder, die wir aus der Werbung kennen. Im Fokus seines Schaffens steht die Fragestellung nach dem Verhältnis von bildnerischer Vorstellung und Repräsentation im digitalen Medienkunstzeitalter. Die vollumfänglich vom Referenten losgelösten Bilder veranschaulichen den Moment des Zweifelns. Dadurch werden kulturell geprägte Blickregime und die damit verbundenen Ästhetiken sichtbar gemacht. Medial vermitteltes Vorwissen und ``reale’’ Wirklichkeitserfahrungen verschränken sich und spielen mit Bildern der Konsumwelt. In Rida Ayeds Arbeiten werden Naturalismen kultureller Erinnerungsmuster (digital) rekonfiguriert und geben nachträglich unterschiedliche Inszenierungen der Konsumgüterwelt und die Künstlichkeit von Erinnerungen zu denken. Dem Moment der Artifizialität kommen in der Serie von Stillleben mit Süsswaren noch weitere Bedeutungsebenen hinzu, kennen wir die ``Gummibärchen’’ doch als künstlich schmeckende, verlockende, industriell hergestellte Produkte. In den Bildern Ayeds sind diese aber zusätzlich vielfach referenzlos, vollständig künstlich – im doppelten Sinne – erstellt: mit Hilfe der Imagination des Künstlers am Computer. Dieses immerfort Experimentieren mittels Computerprogrammen, um hierdurch das Objekt immer wieder neu zu konfigurieren, sei es in Form oder Farbgebung, ist denn auch ein Schlüsselmoment im künstlerischen Schaffen von Ayed. Dadurch gelingt es dem Künstler Zwischenräume zwischen der vermeintlichen ``realen’’ Realität und der Imagination (unserer Erinnerungen) zu eröffnen und somit unsere Wahrnehmung an sich, aber auch das Verhältnis zwischen Mensch und Artifizialität neu zu denken.

Seiner konzeptionellen Medienkunst legt Rida Ayed zwei weitere Komponenten als Grundstruktur zugrunde, wodurch weitere Bedeutungsebenen und Dichotomien zur Künstlichkeit in Erscheinung treten. Sämtliche Bildgrössen sowie ihr jeweiliger Grund sind nach dem Prinzip der Fibonacci-Folge konstruiert. Die aus dem 13. Jahrhundert stammende Fibonacci-Sequenz veranschaulicht eine unendliche Folge natürlicher Zahlen und bildet hiermit vermeintlich ``natürliche’’ Wachstumsvorgänge in der Natur ab. Zudem verfügt sie über eine grosse Verwandtschaft zum Goldenen Schnitt, wodurch die Stillleben qua Grundfläche und Grösse der Werke eine ``natürliche’’ Ausgewogenheit und Ruhe vermitteln. Ausserdem verwendet der Künstler für die Grundflächen der Stillleben die Farbe Baker Miller Pink – ein spezielles Pink, das in den 1960er Jahren zur Beruhigung von renitenten Gefängnisinsassen entwickelt wurde, da die Farbe sich auf das Hormonsystem auswirkt und zur Senkung des Blutdrucks beiträgt. Gelassen, ohne der Aufmerksamkeitsökonomie zu unterliegen, lädt uns der Künstler ein, seine vermeintlich fröhlichen und zum Greifen nahe Süsswaren zu bestaunen, während man sie fast in der Luft zu schmecken vermeint und einen das Wasser im Mund zusammenläuft. Die Kunst Rida Ayeds bleibt jedoch nicht an der Oberfläche haften, sondern lädt uns immerzu in die Zwischenräume zwischen Imagination und vermeintlicher Abbildhaftigkeit ein, lässt uns über unsere Erinnerungsmuster nachdenken und ist vielleicht auch als Einladung zum Tagträumen zu verstehen oder gar als Appell sich seiner eigenen ``Realität’’ zuzuwenden.

Dr. Nadja Borer

März 2023

The art of thinking pink | Dr. Nadja Borer [EN]

In his works created since 2019, Basel-based artist Rida Ayed questions the relationship between illusion and “reality”, between perception and memory. In numerous works, familiar goods from the consumer world that we know from our childhood days are cited and, as it were, questioned. For the most part, Rida Ayed’s still lifes neither depict “real” objects nor do they make use of existing photographs. Either created using free software (Linux, Python, Blender) or by means of artistic interpretation of the object at hand, they have no less outstanding seductive power than images we know from advertising. The focus of his work is the question of the relationship between pictorial imagination and representation in the digital media art age. The images, completely detached from the speaker, illustrate the moment of doubt. This makes culturally shaped viewing regimes and the associated aesthetics visible. Media-mediated prior knowledge and “real” experiences of reality intertwine and play with images of the consumer world. In Rida Ayed’s works, naturalisms of cultural memory patterns are (digitally) reconfigured and subsequently give rise to different stagings of the world of consumer goods and the artificiality of memories. In the series of still lifes with confectionery, the moment of artificiality is added to by further levels of meaning, since we know “gummy bears” as artificial-tasting, tempting, industrially manufactured products. In Ayed’s paintings, however, these are in addition often without reference, completely artificial - in a double sense - created with the help of the artist’s imagination on the computer. This constant experimentation with computer programs to reconfigure the object again and again, be it in form or colour, is a key moment in Ayed’s artistic work. In this way, the artist succeeds in opening up intermediate spaces between the supposed reality and the imagination (our memories) and thus rethinking our perception itself, but also the relationship between man and artificiality.

Rida Ayed bases his conceptual media art on two further components as a basic structure, whereby further levels of meaning and dichotomies to artificiality appear. All image sizes as well as their respective grounds are constructed according to the principle of the Fibonacci sequence. The Fibonacci sequence, which dates back to the 13th century, illustrates an infinite sequence of natural numbers and thus depicts supposedly “natural” growth processes in nature. It is also closely related to the golden ratio, which gives the still lifes a “natural” balance and tranquillity in terms of the surface area and size of the works. In addition, the artist uses the colour Baker Miller Pink - a special pink developed in the 1960s to calm down recalcitrant prison inmates, as the colour has an effect on the hormonal system and helps to lower blood pressure - for the base areas of the still lifes. Serenely, without succumbing to the attention economy, the artist invites us to marvel at his supposedly cheerful and within reach sweets, while you almost seem to taste them in the air and your mouth waters. Rida Ayed’s art, however, does not stick to the surface, but constantly invites us into the spaces between imagination and supposed likeness, makes us reflect on our patterns of memory and is perhaps also to be understood as an invitation to daydream or even as an appeal to turn to one’s own “reality”.

Dr. Nadja Borer

March 2023

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